Die Lagerflächen weiter auszubauen, um die dringend benötigten Kapazitäten zu schaffen, war unabwendbar. Doch wie ließ sich das umsetzen ohne das Bild der Landschaft zu sehr zu verändern? Möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen, Boden, Fauna und Flora zu verdrängen und Fläche zu versiegeln?
Dirk Lütvogt gelang es, diese Fragen zu beantworten und er entschied sich für das Maximum an Nachhaltigkeit, als er sich mit dem Bau des im Jahr 2019 eingeweihten Warenlagers zu den Wiedlingswiesen sein Denkmal setzte.
Hinzu kam eine gute Fügung, denn praktisch vor der Haustür des Familienunternehmens beschäftigt sich die Fakultät für Agrarwissenschaft und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück mit innovativen Verfahren für die Anlage multifunktionaler Dachbegrünungen. Das spannende Projekt namens Dallî (extensive Dachbegrünungen in urbanen Landschaften als Lebensraum für Insekten) entwickelt und erprobt Saatgutmischungen für Dachbegrünungen. Das Besondere daran: Es geht nicht um irgendwelche Exoten, sondern um regionale, d.h. für unsere Heimat typische Pflanzengesellschaften mit hohem ökologischen Nutzen, die in unserem Falle etwas sperrig als „nordwestdeutscher Sandtrockenrasen“ bezeichnet wird.
Unserem Familienunternehmen steigen seit dem Herbst 2019 das Hochschulteam um Professorin Kathrin Kiehl, Franziska Päsch und Daniel Jeschke aufs Dach. Quasi unter heiterem Himmel erprobt das Forscherteam seine Saatgutmischungen auf der beachtlichen Fläche und verfolgt und dokumentiert mittels eines Monitoring-Programms, wie sich eine artenreiche Flora und Fauna entwickelt und welche Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge dort oben summen und tanzen!
Arche für Artenvielfalt – wie eine große, aus Holz gefügte Arche treibt unser neues Lager in der Landschaft. Was in der kindlichen Vorstellung von Noah und der Sintflut die Elefanten, Giraffen und Löwen, sind bei uns Falter, Feldlerchen und Fledermäuse.